Das Jahr 2023 begann wie die Jahre zuvor auch. Warten auf Mitternacht, Feuerwerk gucken, Hund beruhigen, der Nachbarschaft das neue Jahr anwünschen und wenn es ruhiger geworden ist, ab ins Bett.
Im Januar war der obligatorische Besuch der Boot in Düsseldorf angesagt.
Im Februar hatten wir in Freinsheim einen Brotback-Kurs gebucht. War sehr interessant und hat Spaß gemacht.





Anfang Mai ging es dann wieder nach Griechenland.
1000 Km nach Venedig und nach dem Einchecken warten bis die Fähre beladen wird. Nach ca 30 Stunden ist dann auch schon Patras erreicht. Dann geht’s weiter 230 Km über Land nach Piräus. Da ist dann wieder warten angesagt. Die Fähre nach Leros geht erst gegen Abend.

Neun Stunden später sind wir dann endlich am Ziel.

Nach der Begrüßung durch Sibylle und Mario habe ich den Pick-Up ausgeladen und alles Werkzeug und Ersatzteile auf der Liberté verstaut.
Jetzt musste ich mich erst einmal von der Anreise erholen.
Mario hatte im Winter einen neuen Zahnriemen-Kit besorgt, den wollten wir zügig einbauen. Dazu kam eine Überholung der Seewasserpumpe und dem Belüftungsbogen in der Seewasserleitung. Mehr dazu in der Technik-Ecke. #3 Zahnriemenwechsel VP MD 22
Dann ging es Schlag auf Schlag. Sibylle und Mario hatten im Mai Geburtstag. Wurde natürlich gefeiert.

Am 25.05. war der Marina-Taucher auf Kontrolle-Tauchgang an den Mooring-Leinen. Er taucht an unserem Schiff auf und legte das hier auf den Steg:

Dass ist mein Propeller. Ich hätte im Strahl kotzen können. Entschuldigung aber eine andere Beschreibung fällt mir dazu nicht ein. Es war Ende Mai, Petra kommt Anfang Juni und wir wollten segeln. Was nun?
Jetzt bewährte sich die Kommunity am D-Steg. Kees und Mareike, ein holländisches Seglerpaar mt einer Bavaria 38, schenkten mir sofort ihren 3-Blatt-Propeller. Den brauchen sie nicht mehr, da sie einen Verstell-Propeller haben. Ja vielen Dank euch beiden. Dann kam Dieter und stellte mir seinen 3-Blatt-Propeller zur Verfügung. Er hat eine Bavaria 40 und ebenfalls einen Verstell-Propeller montiert. Ei Supi, werde einen montieren und den Anderen in Reserve mitnehmen.

Mein altes Tauchgeraffel habe ich für solche Notfälle an Bord.
Als der Propeller dann montiert war, habe ich mit Dieter zusammen noch den neuen Tisch im Cockpit angebaut.

Anfang Juni war Petra dann angekommen und am 08.06. legten wir ab zu unserem Törn.

Der erste Schlag führte uns nach Levitha. Wie immer alles ok. Liegeplatz an der Boje, Essen in der Taverne, alles wie gehabt. Da wir am nächsten Tag einen langen Schlag nach Ios hatten, gingen wir früh ins Bett.
Am nächsten Morgen ging’s um 09:00 Uhr los. Wir konnten überwiegend unter Segel die 60 Meilen nach Ios bewältigen. Um 20:00 Uhr fiel unser Anker in der Ormos Manganaki. Das ist die Südbucht von Ios. Vier Delfine hatten wir während der Überfahrt für kurze Zeit am Bug.

Der nächste Schlag führte und nach Gialos auf Sifnos.
Zwei Stunden konnten wir segeln, den Rest mussten wir Motoren . Um 18:00 Uhr war die Moorig fest in der Marina Platis Gialos. Für unser Boot zahlten wir 20€ inclusive Wasser,Strom, Dusche und Toilette.


Weiter ging’s am nächsten Morgen nach Kythnos. Um 18:15 Uhr fiel unser Anker in der Apokrisi Bay. Am nächsten Morgen verlegten wir gerade mal um die Ecke in die Marina Mericha. Petra hatte heute Geburtstag und da wollten wir keine großen Schläge machen. Wir zahlten 15€ für den Liegeplatz, ohne alles. Diesel kostete 1,80€ der Liter. Wir waren zur Feier des Tages im Fischrestaurant an der Mole. Fazit: Sauteuer und von mäßiger Qualität.Nicht zu empfehlen.
Am 13.06. um 08:30 Uhr legten wir ab Richtung Poros. Die 42 Meilen hatten wir bis 16:40 Uhr hinter uns gebracht. Wir lagen in der Bucht vor Anker und verlegten am andern Tag an die Nord-Mole in Poros. Poros schlägt mit 15€ pro Nacht zu Buche, ohne alles.



Am 15.06. machten wir uns auf den Rückweg Richtung Leros. Also erst mal wieder nach Kythnos. Dort waren die Buchten alle voll. Wir konnten noch einen Platz ergattern. Aber alles sehr eng.

Von Kythnos fuhren wir in die Ormos Vathy auf Sifnos. Sehr schöne Bucht.


09:30 Uhr Anker auf und los geht’s Richtung Naxos. Um 17:00 Uhr sind wir in der „Marina“ Kalantos. Vasily, der Hafenmeister ist sehr hilfsbereit. Der Liegeplatz kostet mit Wasser und Strom 15€. Duschen gibt es nicht. Dafür aber die urige Taverne von Vasily.



Weiter ging’s zur Kalotyri Bay. Nördlich von Kalymnos, soll durch die vorgelagerte Insel geschützt sein.Da die Fahrt dorthin ein Vollwaschgang mit Schleudern war, hofften wir auf einen guten Ankerplatz. Nun ja , die Fallwinde die von den Höhen der vorgelagerten Insel kamen waren heftig. Der Ankergrund war mäßig. Nachts slippte der Anker und ich musste neu ankern. Ab dann war Ankerwache angesagt. Morgens nochmal neu ankern bis ich von der Gassi-Runde zurück war.

Nach dem Frühstück ging’s auf den letzten Schlag nach Leros .Ca 50 Meilen.

Nachdem wir durch die Engstelle zwischen den Inseln raus kamen, war der Anblick erstmal nicht so berauschend.

Die ersten Meilen waren doch noch recht unruhig bis wir Amorgos ein gutes Stück Achteraus hatten.

Der Rest war Champagner-Segeln, um die 15 Kn Halbwind bis Leros.
Nachdem wir in der Marina angekommen waren hatte Mario einen Tisch bei Harry’s bestellt.Das ist in einer alten Windmühle hoch über der Panteli-Bucht. Super Aussicht.


Am Abend vor Petra’s Abreise besuchten wir noch eine unserer Lieblingstavernen. Im Tis Kakomoiras futterten wir uns durch die Speisekarte. Jeder bestellt ein Gericht, alles wird in die Tischmitte gestellt und jeder kann von Allem nehmen. So machen das auch die Griechen. Die Rechnung wird natürlich auch durch alle geteilt. War ein schöner Abend mit herrlichem Blick über die Panteli-Bucht.

Aber auch der schönste Urlaub geht einmal zu Ende. Und so bestellten wir für Petra’s Abreisetag einen Tisch bei Marietta. Dort gönnten wir uns ein opulentes Frühstück bevor es dann zur Fähre nach Agia Marina ging.


Nachdem Petra abgereist war beschäftigte ich mich wieder mit unserem Boot. Giorgos hat mir für meinen Dieseltank zwei Inspektionsluken angefertigt. Die mussten eingebaut werden.

Das hat auch sehr gut geklappt. Danke an Ulli, der mir bei der Aktion geholfen hat.Die Kontaktpflege durfte natürlich auch nicht zu kurz kommen.Also grillen am Strand mit allen die Lust und Zeit dazu hatten.

Als nächstes stand die Erneuerung des Schaltpaneels auf dem Programm. Das Zündschloss war defekt und das Paneel sah im allgemeinen nicht gut aus. Ich will da jetzt auch nicht ins Detail gehen. Die Bilder sprechen für sich. Danke Mario für deine Hilfe.


Anfang / Mitte Oktober kam ein guter Freund zu Besuch. Peter war ein Miteigner in unserer früheren Eignergemeinschaft. Er segelt auch noch gerne und so lud ich ihn zu einem Törn auf die Liberté ein. Am 12.10. legten wir ab Richtung Levitha, wo wir die erste Nacht an der Boje verbrachten und in der Taverne gegessen hatten.

Von Levitha aus ging es weiter nach Astipaleya, aufgrund ihrer Form auch Schmetterlingsinsel genannt.


Im Hafen von Astipaleya war wenig Betrieb und wir hatten einen guten Liegeplatz. Ein Spaziergang zur Festung , durch die engen Gassen an den Windmühlen vorbei zurück zum Boot war zu dieser Jahreszeit nicht ganz so anstrengend wie im Sommer.


Der nächste Tag führte uns zur Vulkaninsel Nisiros, hier in den Hafen Paloi.


Natürlich besuchten wir den Vulkankrater, ebenso den kleinenOrt Nikia mit seiner Kapelle.




Von Nisiros ging’s um die Ost-Huk von Kos nach Pserimos.Die kleine Insel liegt nördlich von Kos und von dort ist Leros leicht in einer Tagesetappe zu erreichen.

Auch hier war um diese Zeit wenig los.

Der Sonnenaufgang über Bodrum ist schon nicht schlecht.

Nach diesem Sonnenaufgang und einem gemütlichen Frühstück blieb nur noch die letzte Etappe nach Leros in die Marina.

Ein schöner Törn war zu Ende und Peter flog wehmütig nach Hause. Nicht nur das Revier hat ihm gefallen, sondern auch die Community in der Marina fand er toll.
Den Rest meiner Zeit bis Petra kommt verbrachte ich damit die Scheiben meiner Luken am Boot zum tauschen.

Die alten Scheiben raus. Die neuen Scheiben habe ich mir auf Leros zuschneiden lassen und wurden von mir eingebaut.



Mit Mario zusammen habe ich dann noch das Instrumenten-Paneel und den Kompass getauscht.



Ende Oktober kam Petra wieder nach Leros und wir fuhren Anfang November noch einen kleinen Törn nördlich von Leros. Los ging’s nach Patmos. Im Sommer ist hier kaum ein Platz zu bekommen. Heuer ist nix los.


Weiter ging’s tags drauf nach Samos. Der Hafen Pythagorio war unser Ziel. Auch hier lagen wir alleine im Hafen.



Ein Erkundungsspaziergang in der Nähe führte uns zur Höhlenkapelle Panagia Spiliani.



Die genießt auch den Herbst.
Weiter ging’s nach Lipsi.


Auch hier wieder mal alleine.

Von Lipsi fuhren wir zurück nach Leros.


Nach einem guten Frühstück legten wir ab.

Törnende war am 14.11. So ein Herbst-Törn hat auch was für sich. Zwar sind die Tage nicht mehr so lang, aber die Häfen in der Regel leer.
Ein paar Tage blieben uns noch zum Einwintern des Bootes.



Noch einmal eine kleine Zusammenkunft an der Mole.


Und das Segeljahr 2023….

…. ist zu Ende.

Schön wars und nochmals herzlichen Dank an alle die mir geholfen haben. Ich verzichte bewußt auf namentliche Nennung, dann kann ich auch niemanden vergessen. Kommt in meinem Alter schon mal vor.
Leros ist auch schon in Weihnachtsstimmung.


Uns bleibt nur Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch zu wünschen. Wir treten die Heimreise an.

Bis nächstes Jahr, dann haben wir ein richtig großes Projekt vor der Brust.



Tschau mit Wau bis 2024.